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       Die Deutschländer-Seite 
 

Hallo, Volk der Deutschländer! 

Was ist denn ein Deutschländer überhaupt? Zunächst ein kackiges heißes Würstchen aus der Dose, ein Wurm in einem Band von Würmern, die man gut verspeisen kann, wenn man das mag, am besten mit einer Haube bräunlich-grüngelblichem Senf und einem Stück weißlichem Brot auf einem Pappteller als gastlich-kulturelles Umfeld. Ein Schelm, der sich was dabei denkt.

Ein wahrer Deutschländer mit drei starken Beinen hingegen hat einen Paß mit dem deutschen Adler drauf, dazu möglichst blonde Haare und blaue Augen, mit sportiver schlanker Figur, zwischen 1,80 und 2 Metern groß, breite Schultern, schmale Hüften, strammer Hintern, oder eben runde Hüften, schlanke Taille, runder fester Busen, und eben blond. Ob blond auch im Hirn ist zu bezweifeln, denn der blonde blauäugige Mensch galt früher als der Herr der Schöpfung. Was schwarz, kraus und dunkel war galt als minderwertig. Dabei stört es nicht, daß auch Blond im Sommer danach geiert, schön braun zu sein und damit minderwertig auszusehen. Der deutsche, nordisch klare Mensch hat eben was besonderes, der welterobernde tausendjährige Deutschländer. Der große Blonde aus dem kühlen Norden ist auch zum Trinken geeignet, hochprozentig, und zusammen mit einer Lore Deutschländer kommt was dabei wieder raus, wenn man nur genug davon genossen hat, zumindest ein roter Glühkolben. 

Was aber ist denn so ein rassebereinigter Adlerpaßträger tatsächlich? In seiner Heimstatt in der Mitte Europas ist so ziemlich im Laufe der Jahrtausende alles durchgetrampelt, was zwei Beine hat. Zwar haben die urdeutschen Recken ihre blonden Weibchen im Moor versenkt, wenn sie fremd gingen oder gegangen wurden, als gute deutsche Sitte der Verschwendung - durchaus global zu sehen, andere machten es ähnlich, aber anders, wo mein kein Moor hatte - aber dennoch müssen wohl etliche übrig geblieben sein. Es gab ja auch anderswo den guten Brauch der Gastfreundschaft mit Familienanschluß und allem, was dazu gehört. Der gute Gast tat, was er konnte, um den Gastgeber nicht zu beleidigen, denn wenn dessen Gattin oder Tochter sich über den schlaffen Gast zu beschweren hatte, hing der Haussegen schief. Gastfreundschaft war und ist ein wichtiger Brauch in schweren Zeiten, und so wude mit der Zeit aus den Blondchen das Brünettchen ganz legal in aller Freundschaft. Gab es Krieg, wurden meist die blonden Recken ins Walhalla geschickt und die Blondchen mußten mit dem vorlieb nehmen, was übrig blieb, zumeist dunkles Gekräusel. Das machte nichts, denn Walhalla soll überlaufen vor drallen Blondchen, die nicht emanzipiert sind, als ewiges Reich der Glückseligkeit. Bei den Moslemländern und den Anders- und Krausenländern ist es genauso. Nur in den Gottvaterländern sitzt man auf Wolken und jubiliert den ganzen Tag, in langen weißen Hemden mit Flügeln, damit man von den Wolken nicht runterfällt und die Hände frei hat zum Harfen, Frohlocken und Hosiannasingen. Etwas karg, das ganze, und weltweit wenig überzeugend. Darum hat das Christentum nie die friedlich die Bettkönigreiche erbobert, sondern diese mit Feuer, Hammer und Schwert niedergefochten. Mit dem Hammer werden die Hinkelsteine zerschlagen, denn der fromme Christenländer bumst, nicht, weil das Teufelswerk ist, sondern zeugt als Blattschuß im Schweiße des Angesichts mit zusammengebissenen Zähnen und der anschließenden Absolution, oder er läßt zeugen. Insoweit ist da etwas falsch, denn so kommt da nie ein blonder blauäugiger Deutschländer raus. Sie müßten eigentlich Importware sein, aus den Anders- und Wegländern. 

Nachdem sich also solcherart die Römer, die Tartaren, in einigen Landesteilen längs der großen Flüsse die Wickinger und Normannen, später die Slawen, die Gallier, Schweden, zahlreiche Söldner aus der damals zivilisierten ganzen Welt, in großdoitsch-österreichischen Weltreich selbst die Türken, und was sonst durch unsere Lande wanderte, ritt, fuhr, oder sich sonstwie fortbewegte, verewigt hatten, war als Quersumme dieses Konglomerats der deutsche Herrenmensch fertig. Allgemein ist bekannt und wissenschaftlich unstreitig, daß nur die kräftige Durchmischung der Gene mit fremden, neuen Genen hilft, der Degeneration durch Inzucht zu entkommen. Hier waren die Gewichte in Deutschland ungleich verteilt. Der kühle Norden war weniger durchdrungen als der Westen und Süden, da es hier weniger zu holen gab. Die Küstenvölker hatten seinerzeit vorrangig Kontakt zu den Friesen, den Briten, den Normannen, den Schweden und Slawen, was die damaligen Boote hergaben, so daß sich hier Blond länger gehalten hat und der Glaube, dort sei der Nebel, Verzeihung, Nabel der Welt. 

Wenn sich nun also deutschstämmige Doitschländer zusammensuchen, um Deutschland den Doitschen wiederzugeben und das dunkle Krause zu vertreiben, müßte wohl zunächst eine Rückzucht auf den rassereinen unglobalisierten Volksgenossen erfolgen. Wenn man das Genpotential jedoch solcherart zurückzüchten würde, was wäre das Ergebnis? Der wahre Mensch - die Gattung Homo - und damit Deutschländer war klein, schwarz und stammt aus Afrika, also aus Krausenland. Als diese nach der Eiszeit das Deutschländerland eroberten, wurden sie in der Kälte und Dunkelheit bleich, blond und Renntierjäger, dann irgendwann Bauern, und daraus, das, was wir heute sind. In allen Teilen der Welt nördlich und süddlich des Äquators war es genauso, nur eben anders, denn da war Wegland und nicht Deutschländerland. Und alle dachten - und viele denken - die seien die Herrenmenschen, allüberall. Was unterscheidet, den Deutschländer also von diesen als etwas besonderes? Nichts, außer seinem Glauben, als Deutschländer ein isolierter Herrenländer zu sein. Auch darin unterscheidet ihn nichts von anderen. Der Amerikaländer ist König und Herr der Freiheit, soweit seine Kugel fliegt, als Reich seiner Glückseligkeit. Der Chinesenländer hat Konfuzius und eine sittenstrenge Ordnung als Reich der Glückseligkeit. Der Moslemländer vertraut auf Allah, der die Giauren und Ungläubigen vernichtet und das ewige glückselige Reich errichtet. Der Buddhaländer verflüchtigt sich ins Nirwana als Spitze der Glückseligkeit, der Christländer vertraut auf Gott, der die Ungläubigen und Heiden vernichtet  und das glückselige Reich errichtet; und der Russenländer glaubte an Marx, Lenin, Stalin als Engelsboten, die das Reich der Glückseligkeit im Russländerland errichten. Nun sind die tot, und das Reich ist doch nicht da, und nun ist Krise. Der Börsenländer vertraut jedoch auf die Wallstreet und den Apostel Costolani und betet, daß keiner seine Aktien verheizt, weil sonst die Heimstatt der Glückseligkeit futsch ist. Und die Judenländer? Die vertrauen auch auf Gott und das Reich der Glückseligkeit, das kommen soll, wenn die bösen Ungläubigen vernichtet sind, so wie es die Christländer, die Moslemländer, die Chinesenländer, die Amerikaländer, selbst die Russenländer glauben. Der Rest der Welt sieht das aus seiner Sicht ähnlich. Nur die Buddhaländer haben davon die Schnauze voll und sehnen sich nach dem ultimativen Verschwindibus. Sie wollen einfach und ganz banal ihre Ruhe haben vor diesen ganzen Scheiß des täglichen Lebens und der Kämpfe um die wahre und einzige Glückseligkeit. 

Vor diesem Hintergrund mutet das Deutschländertum etwas seltsam und merkwürdig an, so wie das kleine Dorf in Gallien, wo ein Asterix und Obelix sich erfolgreich gegen die Römer wehren und, wenn keine Römer da sind, Hinkelsteine tragen und Wildschweine jagen. Das ist jedoch, wie jeder weiß, ein Märchen. Sind wir vielleicht alle kleine Obelixe und Asterixe, die eigentlich nur eines wollen, im eigenen Bett der große König sein mit einem großen starken Hinkelstein in einem kleinen wohlgerundeten Blondchen als Reich der ewigen Glückseligkeit? Hauen viele deshalb auf die Kacke, weil sie weder ein Haus, ein Auto mit breiter Rückbank, ein dickes Konto und statt einem drallen Blondchen eine emanzipierte Megäre im Bett haben, die sie wegen Bierbauch und Mickrigkeit des kleinen Königs abserviert mit gekrausten Latinlovers? Träumt nicht gerade manch vollemanziperter Wuschelkopf von einem dicken großen Hinkelstein in ihrem Reich der Träume, der an einem großen Blonden hängt, blauäugig, aber schön stark, statt dem Pickelbubi, der bekifften Glatze oder dem Bierbauch in Puschen? Ist es nicht einfach normal, daß wir alle von der Glückseligkeit träumen und selber blonde blauügige Hinkelsterinträger sein wollen oder sein sollen?

Was sind wir aber tatsächlich? Menschen, die zufällig auch in Weg- und Krausenland geboren sein könnten, und dann keine Deutschländer wären, denn: Wegland ist überall. Es beginnt vor der eigenen Haustür. Deutschländer sein, Andersländer mit gleichem Zielbild sein, heißt, einen großen Mühlstein um den Hals zu tragen und immer und überall ein Wegländermensch zu sein, ein ungeliebter Wegländer. Es heißt, die Schnauze poliert zu bekommen, wenn man nicht größer, stärker oder mehr ist. Eigentlich muß so ein Mensch ein Dummländer sein. Aber es liegt in der Natur des Menschen, daß er mit allem und sich selbst im Wettstreit liegt, das machen die Gene, denn es gibt nur ein Ziel, die besten und Größten zusammenzuschmeißen, damit eine neue Generation dabei rauskommt, die lebensfähig ist, und damit ist eigentlich klar, warum die zwei Quadratmeter zwischen den Bettpfosten das eigentliche Kaiser- und Weltreich aller Weltreiche sind, in dem arme Würsten nichts verloren haben, sondern sportive kompetente Hinkelstreinträger und dralle Blondchen, die ihrerseits arme Würstchen und abgebrochene Hinkelsteinruinen fressen, und zwar quer. 

Kein Wunder also, daß es durch das Deutschländerland - und viele Andersländerländer anderswo - besoffen lallt: Wir sind die größten der abgebrochenen Zwerge, und daran richten wir uns wieder auf, um das Bett zurückzuerobern, uns sei es, daß wir dazu die Welt in Schutt und Asche legen, damit Blondchen seinen starken Hinkelstein bekommt, auch wenn es nur ein armes Würstchen ist. Gerade Würstchenträger kompensieren so sehr oft, denn die Hinkelsteinträger brauchen das nicht, sie liegen ja im Bett, und wer gemütlich vögelt, denkt an nichts böses, sondern ist in Glückseligenland. Es ist noch zu untersuchen, inweiweit Deutschländerland und Emmamanzenland hier eine ungewollte Liaison eingegangen sind, wenn die Hinkelsteine ins Würstchenland vertrieben werden und die Steinträger mit dem ganzen Globus werfen müssen, um Emmamanzenländerinnen zu beeindrucken, falls überhaupt, weil das Geschmadder der schlaffen Hinkelsteine widerlich ist und die Emmamanzenländerin selbst mit dem Globus werfen, um die Hinkelsteine niederzustrecken und sie sich als Trophäe zu erbeuten, als Ersatzteillager unter dem eigenen Königreich. Wie gesagt: ein Schelm, der sich was dabei denkt. 

Inzwischen weiß man allerdings, daß die Lichtgestalt des blonden blauäugigen Wesens ein ultimatives weltweites Ideal ist, das wiederum ausstirbt als Sackgasse der Evolution, denn die Zukunft ist brünett. Weil der im Geist blonde Mensch jedoch Schein und Idol mit Sein leicht verwechselt, kommt es zum tragischen Irrtum, das fiktive Ideal in einer Gestalt, festgenagelt auf irgendeine Scholle, genannt Deutschländerland, im Anderswoland Andeswoland genannt, zu suchen, zum anfassen, liebhaben und mitseinkönnen, als anbetungswürdiges Idol. Nicht umsonst haben die Moslemländer und auch andere das Götzenbild verboten und malen stattdessen Schnörkel, auf denen zu lesen ist, Allah ist groß, und Moslemland das Größte. Am Ende sind alle gleich: sie träumen von Fatima, oder Inge, oder Susy, oder Babuschka, wer immer es sein mag, und alle wollen immer ganz schnell nach Hause ins Glückseligenland, was und wo immer das sein mag. 


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V§V n.e.V. 1998